November 6, 2019

Institut für Betrachtung – Skullsplitter

with
  • Philipp Höning
  • Wolfgang Brauneis

Information

In der Novemberausgabe des Instituts für Betrachtung ist das Hörspiel „Skullsplitter“ zu hören, dass die Vertonung eines im Jahr 2018 entstandenen Künstlerbuchs darstellt.
Bei dem Text handelt es sich um das Protokoll einer namenlosen Person, die als eine Art Techniker auf einer Art Offshore-Server-Plattform auf dem offenen Meer einquartiert ist. Im Laufe der 3 Kapitel NO WORD FOR, DARK SPAM und BLACK SPAM versucht der Protagonist, sich die Natur seiner Umgebung mithilfe von Worten und Blicken zu erschließen. Es scheint, dass ein Botnetz um die Person herum massenweise Daten produziert, die durch Lecks immer wieder in das Gebäudesystem zurück laufen. Mit unvorhersehbaren Folgen für die Infrastruktur des Gebäudes.
Die Erzählstimme wird mit der schleichenden Zunahme von Hintergrundprozessen, z.B. Temperaturschwankungen konfrontiert, deren Muster obskur bleiben. Diese „Daemons“ und „Bot-Systeme“ wuchern Tumor-artig und verschmelzen mit der Phantasie des Protagonisten zu einer perfiden Form von Paranoia. Die unsichtbaren Prozesse werden zum Menetekel, die Plattform entwickelt ein körperlich wahrnehmbares Eigenleben. Der Protagonist beginnt langsam, mit seiner Paranoia zu verwachsen und beginnt, einen namenlosen Demiurgen hinter den Vorgängen zu vermuten. Traum und Wirklichkeit sind keine trennbaren Kategorien mehr. Er verliert zentrale, subjektbildende Begriffe, wie „Ich“ und „mir“ und erlebt einen Sturz in kaskadierende Träume. In seinem Zusammenbruch klammert der Protagonist sich an alles verfügbare Material. So stößt er immer wieder auf unleserliche Emails, die von einem gewissen „Cole Winninger“ verfasst sind. Er bindet seinen Wahn an diese Person und geht auf die Jagd.

Nach Dilemmas Accumulate und The End Of Dying findet die gleichnamige Trilogie mit dem Hörspiel „skullsplitter“ ihren Abschluss.

Institut Für Betrachtung

Das Institut für Betrachtung beleuchtet einmal im Monat vielfältige zeitgenössische Themen aus Kunst und Kultur “jenseits von akademisch, disziplinär, ideologisch oder ökonomisch motivierten Partikularinteressen”. Es wird Stellung bezogen und zum Nachdenken angeregt, denn es geht ums Ganze!

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